Das erste Wort der kleinen Elinontis und andere Indianergeschichten
9781465640062
208 pages
Library of Alexandria
Overview
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika leben heutzutage noch viele Indianer. Die meisten derselben wohnen auf sogenannten Reservationen. Eine Reservation ist ein großes, großes Stück Land, das die Regierung den Indianern gibt. Hier müssen sie wohnen und das Land bebauen. Auf diesen Reservationen hat die Regierung Beamte, die dafür sorgen müssen, daß die Leute arbeiten lernen und auch wirklich arbeiten. Auf jeder Reservation ist auch eine Anzahl Schulen, dahin die Kinder gehen müssen, um Lesen und Schreiben zu lernen und vor allem die englische Sprache, die Landessprache in den Vereinigten Staaten. Außerdem arbeiten dort von der Regierung angestellte Damen, die man Feldmatronen nennt. Diese reiten alle Tage zu den Hütten der Indianer, um die Frauen zu unterweisen, wie man seinen Haushalt zu führen hat. Die meisten Indianer haben noch keine Häuser, wie die weißen Leute sie haben. Sie bauen sich Hütten aus Sträuchern, die sie mit Fellen oder mit Leinwand überspannen. In solch einer Hütte ist nicht Raum für Bett und Tisch, für Stuhl oder Schrank. Die Indianer sitzen, essen, trinken, schlafen auf dem Erdboden. Auf der Erde liegen ihre Bettdecken, auf der Erde steht ihr Koch- und Eßgeschirr umher — kurz, es geschieht alles auf der Erde.
Nun ist da aber eine sehr schlimme Sache. Die Indianer und besonders die Indianerfrauen sind in der Regel sehr faul und sehr unsauber. Sie haben keine Lust, ihre Kleider zu waschen und zu flicken. Sie tragen sie bei Tag und Nacht, bis sie so schmutzig und zerrissen sind, daß sie ihnen vom Leibe fallen und sie dieselben einfach nicht mehr tragen können. Dann kaufen sie sich neue Sachen. Männer, Frauen und Kinder treten den Tag über auf den Decken herum, unter denen sie bei Nacht schlafen. Die Frauen haben keine Lust, dieselben am Morgen zusammenzurollen und beiseite zu schaffen. Sie sind zu träge, die Decken einmal ins Freie zu bringen, um sie auszuklopfen und zu reinigen. Das Koch- und Eßgeschirr wird, wenn es hoch kommt, ein bißchen mit kaltem Wasser ausgespült, aber meistens nach dem Gebrauch einfach in einen Winkel gestellt und bei der nächsten Mahlzeit ungereinigt wieder benutzt. Die Indianerfrauen sind sehr geschickt im Nähen. Die meisten nähen mit der Hand, man findet aber auch etliche, die mit einer Nähmaschine nähen. Es gibt einige große Kaffeegeschäfte, die in jedes Paket Kaffee, das sie auf den Markt bringen, einen Schein legen. Wer diese Scheine sammelt und an die Firma einsendet, erhält je nach der Anzahl der gesandten Scheine ein bestimmte Geschenk. Etliche Hundert solcher Scheine bringen eine gute Handnähmaschine. Nun trinken die Indianer sehr vielen und sehr starken Kaffee. Sie trinken Kaffee zu jeder Mahlzeit und verbrauchen infolgedessen sehr viel Kaffee. Die meisten Indianerfrauen lassen sich für ihre gesammelten Scheine Ringe oder Armbänder kommen, denn sie lieben es, sich mit Gold und Perlen zu schmücken, aber gelegentlich findet sich einmal eine Frau, die so lange Scheine sammelt, bis sie sich dafür eine Nähmaschine bestellen kann. So kommen Nähmaschinen in die armseligen Indianerhütten.