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Arme Leute

9781465589293
pages
Library of Alexandria
Overview
Gestern war ich gl�cklich, �ber alle Ma�n gl�cklich, wie man gl�cklicher gar nicht sein kann! So haben Sie Eigensinnige doch wenigstens einmal im Leben auf mich geh�rt! Als ich am Abend, so gegen acht Uhr, erwachte (Sie wissen doch, meine Liebe, da�ich mich nach dem Dienst ein bis zwei St�ndchen etwas auszustrecken liebe), da holte ich mir meine Kerze�und wie ich nun gerade mein Papier zurechtgelegt habe und nur noch meine Feder spitze, schaue ich pl�tzlich ganz unversehens auf�da: wirklich, mein Herz begann zu h�pfen! So haben Sie doch erraten, was ich wollte! Ein Eckchen des Vorhanges an Ihrem Fenster war zur�ckgeschlagen und an einem Blumentopf mit Balsaminen angesteckt, genau so, wie ich es Ihnen damals anzudeuten versuchte. Dabei schien es mir noch, da�auch Ihr liebes Gesichtchen am Fenster fl�chtig auftauchte, da�auch Sie aus Ihrem Zimmerchen nach mir ausschauten, da�Sie gleichfalls an mich dachten! Und wie es mich verdro� mein T�chen, da�ich Ihr liebes, reizendes Gesichtchen nicht deutlich sehen konnte! Es hat einmal eine Zeit gegeben, wo auch wir mit klaren Augen sahen, mein Kind. Das Alter ist keine Freude, meine Liebe. Auch jetzt ist es wieder so, als flimmerte mir alles vor den Augen. Arbeitet man abends noch ein bi�hen, schreibt man noch etwas, so sind die Augen am n�sten Morgen gleich rot und tr�n so, da�man sich vor fremden Leuten fast sch�n mu� Aber doch sah ich im Geiste gleich Ihr L�eln, mein Kind, Ihr gutes, freundliches L�eln, und in meinem Herzen hatte ich ganz dieselbe Empfindung, wie damals, als ich Sie einmal k��e, Warinka�erinnern Sie sich noch, Engelchen? Wissen Sie, mein T�chen, es schien mir sogar, als ob Sie mir mit dem Finger drohten. War es so, Sie Unart? Das m�ssen Sie mir unbedingt ausf�hrlich erz�en, wenn Sie mir wieder einmal schreiben.