Gedichte Und Sprüche in Auswahl
9781465522290
115 pages
Library of Alexandria
Overview
DER WAHLSTREIT Ich saz ûf eime steine und dahte bein mit beine, dar ûf sast' ich den ellenbogen; ich hete in mîne hant gesmogen mîn kinne und ein mîn wange. dô dâhte ich mir vil ange,wes man zer werlte solte leben. dekeinen rât kond' ich gegeben, wie man driu dinc erwurbe,der keines niht verdurbe.diu zwei sint êre und varnde guot, daz dicke ein ander schaden tuot; daz dritte ist gotes hulde, der zweier übergulde. die wolde ich gerne in einen schrîn. jâ leider des'n mac niht gesîn, daz guot und werltlich êre und gotes hulde mêre zesamene in ein herze komen. stîg' unde wege sint in benomen: untriuwe ist in der sâze, gewalt vert ûf der strâze, frid' unde reht sint sêre wunt: diu driu enhabent geleites niht, diu zwei enwerden ê gesunt. II Ich hôrte ein wazzer diezen und sach die vische fliezen; ich sach swaz in der werlte was, velt unde walt, loup, rôr und gras; swaz kriuchet unde fliuget und bein zer erden biuget, daz sach ich unde sage iu daz:der keinez lebet âne haz. daz wilt und daz gewürme die strîtent starke stürme,sam tuont die vogel under in; wan daz sie habent einen sin: sie diuhten sich ze nihte, sie schüefen starc gerihte: sie kiesent künege unde reht, sie setzent hêrren unde kneht. sô wê dir, tiuschiu zunge, wie stêt dîn ordenunge, daz nû diu mucke ir künic hât und daz dîn êre alsô zergât!bekêrâ dich, bekêre! die zirken sint ze hêre,die armen künege dringent dich:Philippe setze en weisen ûf und heiz sie treten hinder sich! III